Druckprüfung von Güllebodenleitungen:

 

Grundlagen:
Gemäss Vorgaben vom BAFU „Baulicher Umwelschutz in der Landwirtschaft“  müssen Güllebodenleitungen mit dem 1.5-fachen Betriebsdruck gemäss SVGW Norm abgedrückt werden.

Prüfinterwall:
 alle 20 Jahre, Schutzzone S3 alle 5Jahre, Zone Ao alle 10Jahre.

Prüfablauf Kontraktionsprüfung nach SVGW:
(Schweizerischer Verein für Gas und Wasser)
Der Ablauf für eine Druckprüfung nach SVGW Norm ist genau definiert.
Für Kunststoffrohre wird das Kontraktionsverfahren angewendet:

Vereinfacht gesagt wird das Rohr durch den Prüfdruck leicht gedehnt (Nr. 3). Anschliessend wird sehr schnell der Druck abgesenkt (Nr. 5). Nun sollte der Druck durch das „zusammenziehen“ (Kontraktion) des Rohres wieder leicht ansteigen oder gleich bleiben (Nr.6). Zur Ausführung braucht es zwingend dem Rohrtyp angepasste Daten!

 

 

Auch geeignet für Güllebodenleitungen ????

Alle gängigen Kunststoffdruckrohre können problemlos nach SVGW Norm geprüft werden, egal ob PVC-U mit Steckmuffe oder PE geschweißt.

Jedoch sind die seit 1920 in der Gülletechnik verwendeten Guss Hydranten und Dreiwegschieber schwierig nach der SVGW Norm zu prüfen,
 da Stopfschnürre, Schnurrgewinde, Messingreiber nicht absolut dicht sind und wenige Tropfen Leckage üblich sind.

Dies kann jedoch vernachlässigt werden da diese kleinste Leckage oben, oberhalb der Grasnarbe austritt. Präzise Messgeräte die für eine Druckprüfung nach SVGW nötig sind, sind empfindlich auf verschmutzte Medien.

Ursachen für Gülleunfälle:
Gülleunfälle werden meistens durch falsche Bedienung oder durch defekte,  oberirdische Anschlussstücke oder Schläuche verursacht.

Weniger durch plötzlich geplatzte Rohre. Wenn man das weiteruntersucht findet man folgende Ursachen:

- alte Beton- oder Eternitrohre die (damals) in geringer Tiefer verlegt wurden und durch  Bodenbewegung oder durch den Druck von schweren Maschinen brechen.
- Falsch Dimensionierte Leitungen (zu dünnwandige Kunststoffrohre)
- Unsorgfältig verlegte Leitungen (fehlende Abstützung, bei der Montage verletze Rohre, falsch gebetet)

Güllebodenleitungen sind meistens nur wenige Stunden pro Jahr in Betrieb. Kleinste Leckagen können daher weitgehend vernachlässigt werden, da dies nicht zu Gülleunfällen führt. Wichtig ist jedoch das grosse Gülleaustritte verhindert werden.

Darum schlagen wir eine Druckprüfung vor die das ganze System zuverlässig testet.

 

Vereinfachte Druckprüfung für erdverlegte Gülledruckleitungen
(nicht nach SVGW Norm) Stand Dezember 2014

=> Vorschlag von Röhre Moos AG

 Mit dieser Vereinfachten Druckprüfung prüft man das ganze System, inklusive Anschlussstücke und Druckbegrenzungsventil bei der Pumpe.

Benötigtes technisches Material:
- Güllepumpe mit einstellbarem Druckbegrenzungsventil
- Absperrhahn zwischen Pumpe und Bodenleitung mit Manometer
- Absperrhahn am Ende der Bodenleitung

Benötigte Unterlagen:
- Leitungsplan inklusive Informationen zu den Leitungen und zulässigen Drücken => Link zum Beispiel als PDF
- Tabelle zum Plan zum Werte über den geprüften Leitungsabschnitt zu dokumentieren
=> Link zum Beispiel Protokoll als PDF


 

Vorgehen:
- Auf dem Plan die Gülleleitung in prüfbare, gut zu entlüftete Abschnitte einteilen
- Prüfdruck (1.5-facher Betriebsdruck pro Abschnitt festlegen)
- Abschnitte in Tabelle beschriften => siehe weiter unten!
- Leitung einrichten wie zum „normalen“ güllen, jedoch zusätzlich  die Absperrhahnen montieren
- Normal „güllen“ (falls möglich mit Wasser) mit Normalem Betriebsdruck bis die Leitung gut entlüftet ist!
- Absperrhahn auf dem Feld langsam schliessen (durch Hilfsperson), Pumpe laufen lassen
- Druck mit Druckbegrenzungsventil auf den Prüfdruck erhöhen
- Absperrhahn zwischen Pumpe und Bodenleitung schliessen und Pumpe abstellen
- auf dem Manometer muss nun der in der Leitung „gefangene“ Druck angezeigt werden
- Dokumentieren wie schnell der Druck abfällt => siehe Tabelle
- nach drei Minuten Druck ablassen

Tabelle für Vereinfachte Druckprüfung
Leitung Abschnitt 1: => im Plan einzeichnen

=> Richtwert: zirka 20% Druckabfall innert 180 Sekunden, kann aber je nach Anzahl Zapfstellen und Schiebern variieren.
Fällt der Druck jedoch innert 180 Sekunden unter den halben Prüfdruck muss die Ursache gesucht werden
(Bitte um Rückmeldungen vom Feld, Stand Dez. 2014 Vorschlag Peter Moos)


 

Leitung Abschnitt 2: => im Plan einzeichnen

Leitung Abschnitt 3: => im Plan einzeichnen

=> Richtwert: zirka 20% Druckabfall innert 180 Sekunden, kann aber je nach Anzahl Zapfstellen und Schiebern variieren.
Fällt der Druck jedoch innert 180 Sekunden unter den halben Prüfdruck muss die Ursache gesucht werden
(Bitte um Rückmeldungen vom Feld, Stand Dez. 2014 Vorschlag Peter Moos)