Wissen Anschlussdichtungen

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Anschlussdichtung auf Betonrohre und Schächte

Inzwischen gibt es eine Vielzahl von Anschlussdichtungen für Kunststoffrohre an Betonrohre, Wände und Schächte. Speziell in der Schweiz gibt es dafür einen grossen Markt, da noch immer sehr viele Betonschächte in Kanalisationen verbaut werden. Früher wurden für diese Anwendung ausschliesslich Schachtfutter aus Faserzement (Eternit) verwendet.

 

Seit 2010 verbreiten sich jedoch zunehmend auch die Anschlussdichtungen. Bei den Anschlussdichtungen wird eine passgenaue Kernbohrung gemacht dann eine passende Dichtung aus Gummi eingesetzt. Der Vorteil ist das dabei sofort weitergearbeitet werden kann. Keine Wartezeiten und Maurerarbeiten sind nötig und, falls sich etwas setzt, kann die Dichtung nachgeben.

 

Damit die Kernbohrung passt muss der Unternehmer extra pro Grösse einen Kernbohrer kaufen. Inzwischen gibt es verschiedenen Hersteller,  Fabrikate die diese Dichtungen in austauschbaren Abmessungen herstellen. Gebräuchliche Bezeichnungen sind: TOK Ring, LSK960 Anschlussdichtung, M.O.L Anschlussdichtung, Forsheda Dichtungen usw.

 

Technische Informationen:

Bohrungsgrössen: Grundsätzlich 26mm Grösser als das Kunststoffrohr, Toleranz +/- maximal 2mm, bei einigen Herstellern weniger. z.B.
Rohr Dm125 = Bohrung 151mm
Rohr Dm160 = Bohrung 186mm

Dicht bis: 0.5bar, 5m Wassersäule was für Kanalisation vorgeschrieben ist (Hersteller - Angaben beachten)

Erhältliche Grössen: je nach Hersteller von Durchmesser 40mm bis 500mm alle Kunststoffrohr Durchmesser.

Material, Gummimischung: Die Dichtungen werden in SBR, NBR oder EPDM hergestellt.

Mindestdurchmesser vom Betonrohr das angebohrt wird: Aussen Mindestens zweimal der Durchmesser vom Kunststoffrohr. z.B. Dm160 = Mindestens Betonrohr NW300 (aussen zirka 370mm). Dies nur als grobe Faustregel !


SBR: Jede Standard Kanalrohr Dichtung wird aus SBR hergestellt. Günstig und Ausgezeichnet geeignet für Haus- und Gewerbeabwasser (Stand 2013), Verträgt auch begrenzt Laugen und Säuren. Nicht geeignet für den Einsatz mit Mineralöel.


NBR: Wird für Anwendungen z.B. bei Tankstellen verwendet.  Öl und Benzinbeständig, jedoch bei Laugen und Säuren schlechter als SBR.  Etwas weniger elastisch als SBR. !

EPDM: Säure, Lauge und Ölbeständig, jedoch nicht bei Benzin.


Form:

Alle Hersteller ähnlich. 
Innen: Die meisten mit 4 Dichtlippen, es gibt jedoch auch solche mit 3 Dichtlippen
Aussen: glatt bis leicht gerillt.

 

Zusammenfassung:

Bei Kritischen Anwendungen sind 4 Dichtlippen sicher ein Vorteil.

Für das Standart-Abwasser, das eher Lauge und Säurehaltig ist als Benzin, empfehle ich SBR.

SBR ist weicher als NBR  und  kann  daher einfacher montiert werden. Kann daher auch eher Bohrungsfehler und Kratzer "verzeihen" .

 

Dieser Artikel ist nach bestem Wissen und Gewissen verfasst. Sollte trotzdem etwas nicht stimmen bitte melden. Gundsätzlich immer prüfen was der Hersteller vorschreibt und garantiert !!

 

www.roehremoos.ch September 2013